BUNDENBACH. Im Rahmen des Ferienprogramms der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen für die laufenden Herbstferien war ein Tag rund um den Herrenberg den Fledermäusen gewidmet. Um in die Thematik einzuführen, standen neben Reiner Dieffenbacher, dem stellvertretenden Vorsitzenden der NABU-Kreisgruppe, auch die beiden Fledermausexperten der Gruppe, Christian Jungmann und Nadine Klein, mit ihrem profunden Fachwissen bereit. Jungmann stellte den rund dreißig Kindern zunächst einmal den Jahreszyklus der kleinen fliegenden Säugetiere vor. Nadine Klein, die Dutzende von verletzten Tieren pro Jahr mit ihren Pflegemaßnahmen vor dem sicheren Tod bewahrt, aufpäppelt und, wenn alles gut geht, auch wieder auswildert, hatte gleich zwei ihrer derzeitigen Schützlinge mit dabei.
Odin, eine Zweifarbfledermaus, ist ein Meisenopfer, das von hungrigen Vögeln attackiert wurde.
Frieda, so nennt Klein die Mückenfledermaus, die an einem Anflugtrauma leidet. Will heißen, das Tier ist irgendwo dagegen geflogen, was sie vorher, trotz Ultraschall-Echoortung nicht wahrgenommen hat. „Könnte ein Auto gewesen sein,“ meint die Expertin. Warum diese Art Mückenfledermaus genannt wird, war den Kindern sofort klar. Man müsse sich ja nur mal die Größe anschauen. Wobei das Wort Größe bei dieser Art schon als Übertreibung rüberkommt.
Bei der Zweifarbfledermaus ist es ähnlich, mit ihrem schwarzbraunen Rücken und dem weißgrauen Bauch, kommt kein Zweifel an der Namensgebung der Art auf. Trotz der verletzungsbedingten Vorgeschichte waren die Ferienkinder von den beiden Flattertieren begeistert. Damit die keinem allzu großen Stress ausgesetzt waren, kamen sie danach schnell wieder ins Dunkel.
Für die Kinder war danach Basteln angesagt. Windspiele, Memorys und Fledermausmasken waren im Angebot und setzten damit das Thema spielerisch fort. Die Masken werden zweifelsfrei auch demnächst zu Halloween wieder zum Einsatz kommen. Davon sind die Helfer überzeugt. Gegen Abend packten die Kids ihre mitgebrachten Taschenlampen für eine Dämmerungswanderung aus.
Die Fledermausexperten vom NABU bauten derweil große Fangnetze auf, in denen Fledermäuse verletzungsfrei gefangen werden können. Nun war ein wenig Geduld gefragt. Schließlich lassen sich Fledermäuse nicht auf Befehl herbeizitieren. Eines der beiden Netze war vor dem Mundloch der Grube Herrenberg aufgespannt worden. Die Grube gilt sommers wie winters als herausragendes Fledermausquartier. Im Sommer findet hier unter anderem die Große Hufeisennase ihr Unterkommen und im Winter verbringen dort hunderte von Tieren die nahrungsarme Jahreszeit. Hinter der Gittertür ist eine Fotofalle installiert. Beim Auslösen sah man immer wieder, wie Blitze den dunklen Eingangsbereich erhellten – wie ein permanentes Wetterleuchten. Ein untrüglicher Beweis dafür, dass Fledermäuse hier abends ihre Runden drehen.
Dann war es soweit, ein Flattermann kam nach Draußen und ging den neugierigen Kindern ins Netz. Christian Jungmann erklärte den begeisterten Kleinen anhand welcher Kriterien die Art bestimmt wird. Es war eine Bartfledermaus, die sich da den Feriengästen am Ende eines abenteuerreichen Tages präsentierte.
Am 18. und 19. September 2024 war es wieder so weit: Die Kinder-Uni am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier öffnete ihre Pforten, um neugierige Schülerinnen und Schüler aus der Region herzlich willkommen zu heißen. Die Kinder-Uni hat sich zum Ziel gesetzt, Wissen in den Themenbereichen Nachhaltigkeit und Chemie unterhaltsam zu vermitteln. So soll bereits früh die Begeisterung für die wissenschaftliche Auseinandersetzung in zukunftsfähigen Berufsfeldern geweckt werden.
Die NABU-Kreisgruppe Birkenfeld beteiligte sich sehr gerne an der Aktion. Mit dem Thema Fledermäuse konnten wir den Kindern viel Neues vermitteln. In der Präsentation von Christian Jungmann und Nadine Klein wurde viel über das Leben der Fledermäuse erklärt. Ein Highlight war dann natürlich die Vorstellung der beiden Zöglinge von Nadine. Die Kids der 5. Klasse Gymnasium Kirn waren begeistert.
Christian Jungmann ist unser Fledermausexperte.(Fledermausexpert*innen des AK Fledermausschutz RLP)
Nadine Klein aus Idar pflegt seit 4 Jahren ehrenamtlich Fledermäuse für den NABU. (NABU Fledermaus Pflegestellen)
Brigitte Lenz verwaltet unsere Finanzen und ist in der Jugendarbeit aktiv.
Wir bedanken uns sehr für das Engagement von Christian Jungmann, Nadine Klein und Brigitte Lenz.
Der Vorstand